Die Bitcoin Steuer wird Realität

>Bild: Pixabay

Die Entscheidung fiel genau an jenem Tag, an dem zahlreiche Hausdurchsuchungen das politische Österreich erschütterten. Am Mittwoch, dem 6. Oktober, fand der letzte Ministerrat der Bundesregierung statt. Auf der Tagesordnung standen Details zur zuvor ausverhandelten Steuerreform. Ein Thema war dabei auch die zukünftige steuerliche Behandlung von Krypto-Assets. Konkret steht im Vortrag an den Ministerrat folgendes:

Kryptowährungen haben eine faktische Nähe zu Kapitalvermögen entwickelt. Um rechtliche Klarheit zu schaffen, soll im nationalen Recht eine ausdrückliche gesetzliche Regelung zur steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen erfolgen. Die Bestimmung soll in die bestehende Besteuerungssystematik eingebettet werden.

Noch schützt die Behaltefrist von einem Jahr

Was sich auf den ersten Blick harmlos anhört, könnte deutliche finanzielle Änderungen hervorrufen. Bisher mussten Trader keine Steuern auf ihre Gewinne mit Kryptowährungen bezahlen, wenn sie diese zumindest ein Jahr gehalten hatten. Verkaufte man seine Krypto-Assets vor dieser gesetzlichen Behaltefrist, dann unterlagen die Gewinne dem Einkommenssteuersatz. Dieser bewegt sich in Österreich je nach Jahreseinkommen in einer Bandbreite von 0 bis maximal 55 Prozent.

Doch zukünftig plant das Finanzministerium Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co wie Kapitalvermögen zu behandeln. Darauf weist der entsprechende Absatz im Ministerratsvortrag eindeutig hin. Daher kann man davon ausgehen, dass zukünftig hier die gleiche Art der Besteuerung zur Anwendung kommen wird.

27,5 oder 55 %?

Für Kryptotrader bedeutet dies, dass voraussichtlich ab 2022 Gewinne, unabhängig von der Behaltedauer, voll steuerpflichtig werden. Wie hoch die Besteuerung ausfällt, ist derzeit jedoch noch strittig. Folgt das Finanzministerium der Steuerlogik von Kapitalvermögen, dann werden 27,5 Prozent des Gewinns fällig. Ordnet man die Gewinne jedoch dem Einkommenssteuertarif unter, dann werden im schlimmsten Fall bis zu 55 Prozent fällig.

Damit machen Kryptowährungen in Österreich einen großen Schritt hin zu einer Gleichbehandlung mit anderen Assets. Die letzten Steuerschlupflöcher werden geschlossen. Diese Entwicklung kommt keinesfalls überraschend, schließlich arbeiten die Behörden längst auch in Deutschland und Europa an entsprechenden Neuregelungen. Die Steuerschlinge um Bitcoin und Co zieht sich immer weiter zu. Die EU plant für das Jahr 2023 einen automatischen Informationsaustausch, der es den Steuerbehörden erleichtern soll, Transaktionen nachzuverfolgen und entsprechende Steuerzahlungen vorzuschreiben.

Wie werden Alt- und Neuvermögen behandelt?

Noch liegt kein konkreter Gesetzestext vor, doch das dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Die große Frage, die Steuerberater derzeit beschäftigt ist, ob und in welcher Form es eine Übergangslösung geben wird. Immerhin geht es nicht nur um den zukünftigen Handel mit Krypto-Assets, sondern auch um die Vergangenheit. Realistisch ist daher eine Trennung zwischen „Altvermögen“ für das noch die alten Bestimmungen gelten und Neuvermögen, für das die neuen Regelungen ab einem Stichtag zur Anwendung kommen.

Für Trader ist es daher ratsam die Entwicklungen genau zu verfolgen. Sollte es tatsächlich zu so einer Trennung in der steuerlichen Betrachtung kommen, dann könnte die Realisierung von Gewinnen ein Thema werden. Das raten zumindest Experten, wie die Steuerberater Christian Oberkleiner und Christoph Rommer von der Tpa-Group.

Krypto-Deutschland wird transparent

In Deutschland soll die geplante Kryptowertetransferverordnung dafür sorgen, dass alle Transaktionen von Kryptowährungen per Gesetz offengelegt werden müssen. Damit werden auch alle Wallets deanonymisiert. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Anbieter voraussichtlich jede Wallet mit einer natürlichen oder rechtlichen Person verknüpfen. Die Krypto-Transaktionen werden damit vollständig transparent.

Blockpit CEO Florian Wimmer wies im CryptoNews-Interview bereits darauf hin, dass jeder Bürger verpflichtet ist seine steuerpflichtigen Gewinne zu melden. Zukünftig könnten die Behörden dann kontrollieren, wer an welchen Transaktionen beteiligt ist. Davon abgesehen, zeigt dieses Beispiel, dass die Behörden fieberhaft daran arbeiten, das Thema Kryptowährungen in ihre Steuergesetze einfließen zu lassen.

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